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Ottokraftstoffe (Benzin): Super, Super Plus und Super E10

Was ist Ottokraftstoff (Benzin)? Was ist Super, Super Plus und was ist Super E10?

Ottokraftstoffe, früher auch Vergaserkraft­stoffe genannt, sind alle Kraftstoffe für Ottomotoren (Fremdzünder), die Verwendung als Fahrzeug- oder Flugzeugtreibstoff finden. Super Kraftstoffe (Super, Super Plus und Super E10) sind flüssige, unverbleite, schwefelfreie Kraftstoffe für die Verwendung in Ottomotoren von Kraftfahrzeugen.

Ottokraftstoff als fossiler Energieträger besteht nach DIN EN 228 vorwiegend aus verschiedenen Kohlenwasserstoffen, die mittels Destillation aus Rohöl gewonnen werden. Die Fraktion des Rohöls mit dem Siedebereich zwischen 35°C und 210°C wird als Rohbenzin (Naphtha) bezeichnet. Motorenbenzin bzw. Ottokraftstoff ist ein veredeltes Rohbenzin. Durch Blending wird das Rohbenzin auf die notwendigen Parameter in den entsprechenden Kraftstoffnormen eingestellt. Neben speziellen Additiven wird auch Ethanol bzw. Bioethanol (gemäß DIN EN 15376) beigemischt.

Super Benzin und Super E10 haben min. 95 ROZ, wohingegen Super Plus min. 98 ROZ besitzt. Super, Super Plus und Super E10 unterscheiden sich weiterhin in der Zugabe des Anteils an Bioethanol: Super E10 enthält max. 10 Vol.-% Bioethanol, während Super und Super Plus max. 5 Vol.-% Bioethanol enthalten.

E10 ist nicht schädlich für den Motor, sondern kann problemlos getankt werden, soweit das Fahrzeug für E10 als tauglich erklärt wurde. Eine Leistungseinbuße mit E10 schließen die Automobilhersteller aus. Ebenso bleiben die Ölwechselintervalle durch das Tanken von E10 unberührt. Verbraucher, die im Besitz eines älteren KFZ-Modells sind, sollten vorher ihren Fahrzeughersteller fragen, ob sie E10 tanken können. Eine Liste der Fahrzeuge, die E10 vertragen, ist zudem auf der Website der Deutschen Automobil Treuhand GmbH einzusehen. Im Jahr 2010, als E10 eingeführt wurde, konnten laut BMU (www.bmu.de) ca. 90% aller benzinbetriebenen PKW den Kraftstoff E10 tanken. Neufahrzeuge ab dem Baujahr 2010 sind i.d.R. E10-tauglich. Bei Unsicherheit, ob ein Fahrzeug den Kraftstoff E10 verträgt oder wenn der Fahrzeughersteller keine E10-Verträglichkeit für das Fahrzeug belegen kann, so sollte am Besten Super 95 oder Super Plus 98 getankt werden mit je max. 5 Vol.-% Bioethanol-Anteil.

Ist „Ottokraftstoff" gleich „Benzin“?

Der Begriff „Ottokraftstoff" wird heute häufig synonym verwendet für Motorenbenzin (meist zu „Benzin“ abgekürzt) als Abgrenzung zum Dieselkraftstoff. Dies ist nicht ganz richtig, denn ein Ottomotor kann auch mit anderen Kraftstoffen wie z.B. Autogas betrieben werden. Benzin ist ein Sammelbegriff für:

  • Rohbenzine (Naphtha) als Rohstoff für die Petrochemie
  • Spezial- und Testbenzine, vor allem als Lösungs- und Extraktionsmittel
  • Fahrbenzin oder Motorenbenzine für Fahrzeuge mit Ottomotoren
  • Flugbenzin für Flugzeuge mit Kolbenmotoren

Eigenschaften von Ottokraftstoffen

Wichtigste Kriterien der Ottokraftstoffe sind:

  • Klopffestigkeit und die damit verbundene Angabe der Oktanzahl (die Research-Oktanzahl (ROZ) wird in Deutschland auf der Zapfsäule angegeben)
  • Hoher Energiegehalt
  • Gute Vergasbarkeit
  • Geringe Rückstandsbildung im Kraftstoffsystem und Motor

Um gewünschte Eigenschaften zu erreichen bzw. zu verbessern oder unerwünschte zu unterdrücken, werden Kraftstoffen Additive zugefügt, insbesondere im Zusammenhang mit steigenden Umweltanforderungen an Kraftstoffqualitäten. Beispiele für Additive in Ottokraftstoffen sind waschaktive Additive, sogenannte Detergentien, die das Ansaugsystem des Motors sauberer halten und vorhandene Ablagerungen abbauen.

Ottokraftstoff Qualität

In Deutschland regelt die europäische Norm DIN EN 228 die Qualität der Ottokraftstoffe, die durch die 10. Verordnung zum Bundes-Immissionsschutz (10. BImSchV) verbindlich vorgeschrieben ist.

Historie von Ottokraftstoffen

Die Entwicklung und Nutzung von Ottokraft­stoffen startete Ende des 19. Jahrhunderts: Die früheste Verwendung in Fahrzeugen stellte der Einsatz von Leichtbenzin zum damaligen Zeitpunkt dar. Anfang des 20. Jahrhunderts und zunehmend nach dem Ersten Weltkrieg wurde Benzin als Treibstoff – sowohl als Fahr- oder Motorenbenzin als auch als Flugbenzin – verwendet. Durch diverse Beimischungen zum Benzin mit z.B. Agraralkohol oder Benzol wurde eine Erhöhung der Klopffestigkeit in den Dreißiger- und Vierzigerjahren erreicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden hauptsächlich die verbleiten Benzinsorten Normalbenzin und Super verkauft. Seit 1996 wird in Deutschland kein verbleites Benzin mehr produziert und vertrieben. In der EU darf seit dem Jahr 2000 kein verbleites Motorenbenzin mehr für Kraftfahrzeuge verkauft werden. Flugbenzin ist davon ausgenommen.

Alternative Kraftstoffe konkurrieren auf dem Markt seit dem 21. Jahrhundert bezüglich Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit und sozialer Akzeptanz mit den verbesserten Qualitäten konventioneller Kraftstoffe aus Mineralöl. Als Alternative oder Ergänzung zu Ottokraftstoffen kommen derzeit in Frage: Autogas (Flüssiggas, LPG), Erdgas (komprimiertes Erdgas – CNG; Flüssigerdgas – LNG), Bioethanol und Rennkraftstoffe.


Stand: Januar 2020
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