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Motoröle: Einbereichs­öle, Mehrbereichsöle, Leichtlauf-Motoröle, Teilsynthetische Motoröle, Synthe­tische Motoröle

Was sind Motoröle?

Motoröle sind Schmierstoffe bzw. Schmier­mittel (Schmieröle), die in Verbrennungs­motoren zum Einsatz kommen. Ihre wichtigste Eigenschaft ist die Schmierfähig­keit, d.h. die Reibung der mechanischen Bauteile in einem Motor zu minimieren unter den im Motor vorkommenden Bedingungen. Motoröle werden entsprechend spezifischer Eigenschaften in Klassen eingeteilt – bei den Qualitätseigenschaften eines Motorenöls wird u.a. die Reibungsminderung, die Verträglich­keit mit Dichtungswerkstoffen, die Reinigungs­wirkung und die Ölschlammverhütung herangezogen. Hergestellt werden Motoröle je nach Typisierung entweder aus Mineralöl, d.h. Grundölen aus der Erdöldestillation, oder aus einer Mischung aus Mineralöl und synthetischen Grundölen (= Teilsynthetische Motoröle), oder aus rein synthetischen Grundölen bzw. Grundölen, die nicht aus der Erdöldestillation resultieren (= Synthetische Motoröle). Heutzutage sind so gut wie alle Motorenöle legierte Motoröle, d.h. ihnen werden Additive beigemischt (bis zu 20%), die ihre Eigenschaften verbessern sollen, unter anderem wirken sich diese positiv bzgl. Alterungsbeständigkeit, Korrosions­eigen­schaften, Reibungseigenschaften, Verschleiß­minderung und Verbesserung des Viskositätsindex aus.

Viskosität von Motoröl und SAE-Klassifikation

Die Society of Automotive Engineers (www.sae.org) legt die SAE-Klassen anhand der wichtigsten Eigenschaft von Motorölen fest: ihrer Viskosität, d.h. dem Maß für die Reibung des Motoröls. Je nach Bezugs­temperatur ändert sich die Viskosität von Motorölen, also ihre Dünnflüssigkeit bzw. Dickflüssigkeit (und damit zusammenhängend ihr Fließverhalten). Somit spielt auch die Außentemperatur (Sommer / Winter) bei Motoröl eine Rolle, wobei Motorenöle heutzutage meist nicht mehr als Sommeröle und Winteröle angeboten werden (nur noch für bestimmte Anwendungen wie z.B. Rennsport), sondern als Mehrbereichsöle, welche die Eigenschaften von Sommer- und Winterölen vereinen. Die Mehrbereichsöle werden in ihrer Klassifizierung SAE J300 in einer Zahlenkombination angegeben: Bei dem Motoröl mit der Bezeichnung SAE 0W-40 beispielsweise bedeutet 

  • das „W“ wintertauglich, 
  • die Zahl „0“ vor dem W gibt die Fließeigenschaften des Motoröls bei Kälte an (von 0 = dünnflüssig bis 25 = dickflüssig), d.h. wie schnell es damit auch einzelne Komponenten im Motor bei niedriger Temperatur erreichen kann (Niedrigtemperatur-Viskosität),
  • die Ziffer 40 am Ende beschreibt das Verhalten des Öls bei einer Temperatur von 100°C (Hochtemperatur-Viskosität).

Mehrbereichsölen werden spezielle Additive beigemischt (auch VI-Verbesserer genannt bezugnehmend auf den Viskositätsindex VI), so dass die Viskosität bei höheren Temperaturen steigt und damit eine Temperaturunabhängigkeit erreicht wird, die es früher so nicht gab. Bis in die 70er Jahre wurden Einbereichsöle standardmäßig in Motoren verwendet. Der Nachteil von Mehrbereichsölen ist, dass je höher der Anteil bestimmter Additive ist (Polymere), umso schneller altert das Motoröl im Betrieb, weshalb im Motorsport z.B. auch noch auf klassische Einbereichsöle zurückgegriffen wird. Seitdem es synthetische Motoröle gibt, ist allerdings dieses Problem immer weniger im Vordergrund, denn moderne Leichtlauf-Motorenöle sind nicht nur kraftstoffsparend, sondern bieten auch immer längere Wechselintervalle durch ihre vorteilhaften Eigenschaften. Diese dünnflüssigen Motorenöle werden mit hochwertigen Additiven kombiniert – quasi alle Mehrbereichsöle mit den Ziffern 0W oder 5W sind Synthetische bzw. Teilsynthetische Leichtlauf-Motorenöle und können mit entsprechend abgestimmter Motortechno­logie Kraftstoff sparen – allerdings nur, wenn der Fahrzeughersteller diese Motorenöle auch für den Fahrzeugtyp freigegeben hat. Longlife-Motorenöle sind synthetische Leichtlauf-Motorenöle für Fahrzeuge mit computergesteuertem Longlife-Service-Intervall, die nicht mit anderen Motorenölen gemischt werden dürfen, um die längeren Wechselintervalle einhalten zu können, die das Motorsteuergerät erkennt, wenn es auf Longlife-Service eingestellt ist.

Wichtig ist, dass nur das Motorenöl je Fahrzeugtyp eingesetzt werden sollte, das auch laut Herstellerangabe dafür freigegeben wurde. So werden Fahrzeug­schäden vermieden und Garantie-/Kulanz­ansprüche verfallen nicht. Welches Motorenöl ein Fahrzeug verträgt bzw. welches Motoröl empfohlen wird, ist im Allgemeinen in den Bedienungsanleitungen der Fahrzeuge zu finden. Auch der Fahrzeughändler kann befragt werden, um die benötigte Motorenölsorte herauszufinden.

Leistungsklassifikationen von Motorenölen: API, ACEA, herstellerspezifische Normen

Das American Petroleum Institute (www.api.org) gibt die Spezifikationen der API-Klassifikationen (amerikanische Anforderungen und Qualitätskriterien) heraus, die European Automobile Manufacturers Association (Association des Constructeurs Européens d’Automobiles, www.acea.be) entsprechend die ACEA-Spezifikationen der europäischen Anforderungen an Motoren und Fahrbedingungen. ACEA ersetzte die ehemaligen CCMC-Klassifikationen. Zur Einstufung der Motorenöle werden dabei Motorprüfläufe im Labor durchgeführt.

ACEA-Klassen:

  • A = Motorenöl für PKW-Ottomotoren
  • B = Motorenöl für Dieselmotoren in PKW, Vans und Kleintransportern
  • C = Motorenöl für Ottomotoren und Dieselmotoren mit neuen Abgasnachbehandlungssystemen (z.B. Rußpartikelfiltern)
  • E = Motorenöl für LKW-Dieselmotoren und Nutzfahrzeuge

Die Automobilhersteller erstellen zusätzlich durch eigene Tests der Motorenöle in ihren Fahrzeugtypen entsprechende Anforderungs­profile, die in firmenspezifischen Normen wie z.B. VW 502 00, BMW LL-98, Porsche A40 etc. angegeben werden und unbedingt beachtet werden sollten.

Motorrad-Öle / Zweirad-Motorenöle

Grundsätzlich gibt es wenig Unterschiede zwischen PKW-Motorenölen und Motorrad-Motorenölen. Da jedoch bei fast allen Motorrädern Getriebe und Motor kombiniert sind, d.h. nur ein Ölkreislauf besteht und eine deutlich höhere Kolbengeschwindigkeit gegeben ist, sind die Anforderungen an Motoröle für Zweiräder höher als für PKW. Aufgrund der höheren Druckbelastung werden spezielle Hochdruck-/EP-Additive beigemischt, die bei PKW-Motorenöle wenn überhaupt nur in geringen Mengen vorhanden sind.

Darüber hinaus dürfen keine Additive zur Reibwertminderung bei Motorrädern mit Nasskupplungen eingesetzt werden, bei denen die Getriebe in einem Ölbad der Motoren laufen. Hier sollten nur Premiumöle eingesetzt werden, die vom Hersteller explizit ausgewiesen werden.

Normen für Zweitaktöle werden vor allem von dem American Petroleum Institute (API) zusammen mit dem Coordinating European Council (CEC - The European Fuels & Lubricants Performance Test Development Organisation) sowie der Japanese Automotive Standard Organization (JASO) zusammen mit der International Organization for Standardization (ISO) erstellt. Bei den Standards von ISO und JASO stellt ISO L-EGD die höchsten Anforderungen an die Qualität des Öls, während JASO FA eine einfache Schmierstoffqualität sichert (es gibt die Klassen JASO FA bis JASO FD; JASO FB ~ ISO EGB; JASO FC ~ ISO EGC). Bei den API Klassen definiert der Standard API TC (TSC-3) die Klasse für Hochleistungsmotoren von 2-Takt Motorölen.

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Stand: Januar 2020
Alle Angaben ohne Gewähr

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